Maßnahmen für Köln und Deutschland
Wir rufen die lokale Politik auf, Köln zur ‚Zero Waste Stadt‘ zu machen und konkrete Ziele und Handlungspläne zur Müllreduzierung aufzustellen. Städte wie San Francisco und Vancouver oder auch ganze Länder wie Costa Rica schreiben sich offiziell “Zero Waste” auf die Fahne.
Wir wünschen uns, dass Köln sich auch zu den Zielen von Zero Waste Europe bekennt.
Ziele einer Zero Waste Stadt: (1) Den Anteil an nicht recyclebarem Müll signifikant und stetig zu reduzieren; (2) Den Anteil von recyclebarem Müll entsprechend zu recyceln, die Qualität von Recyclat, Altpapier, Kompost und Co. stetig zu verbessern und eine Kreislaufwirtschaft anzustreben.; (3) Beide Abfallsorten stetig zu reduzieren.
Unsere politischen Hauptziele
Sperrmüll
Wir wünschen uns, dass das entsorgen von „Sperrmüll“ ein Ende hat. Was hier unter dem Begriff Müll beschrieben wird, sind zu großen Teilen völlig intakte Gegenstände und Möbel, die weiter genutzt werden können. Viele Menschen würden sich freuen, diesen Gegenständen und den ihnen zu Grunde liegenden Ressourcen ein zweites Leben schenken zu können. Gerade in einer Gesellschaft in der Gegenstände schon lange vor dem Ende ihrer Lebensdauer ausgetauscht werden, sollten diese nicht verschrottet werden, sondern weiter genutzt werden können.
Stadt als Vorbild
Von Ämtern bis zur Kita, von Energiebezug bis zur Ernährung ist die Stadt Vorbild. Trockenseifenspender sollten in allen Einrichtungen Standard sein. Alle Mitarbeiter:innen sollten Fortbildungen zum Thema Zero Waste und ressourcenschonenden Lebensstilen besuchen. Achtsamer Umgang mit Papier muss überall gelehrt und praktiziert werden. Lehrer:innen sollten dieses Wissen in ihren Unterricht einfließen lassen. Ein eigenes Schulfach sollte ausschließlich Fragen der Subsistenzwirtschaft behandeln. Die Erzieher:innen in Kitas und Kindergärten sollten sowohl mit Stoffwindeln, als auch mit „Windelfrei“ vertraut sein und Eltern dabei unterstützen.
Verpackte Süßigkeiten sollten, auch in Ausnahmefällen, nicht ausgegeben werden. Öffentliche Einrichtungen, gerade Bildungseinrichtungen müssen frei von jeglicher Werbung sein.
Die Stadt Köln sollte keine zusätzlichen Werbeplakate genehmigen.
Mülltrennung
Für jede:n Bürger:in ist Mülltrennung möglich, weil ein unkomplizierter Zugang zu separaten Mülleimern besteht. Sind im Haus keine ausreichenden Flächen vorhanden, so sollten sie im öffentlichen Raum geschaffen werden. Die Befähigung und das Bewusstsein für Mülltrennung muss in Schulen und Kitas vermittelt werden, sowie als Fortbildung für alle städtischen Mitarbeiter:innen. Kostenlose freiwillige Fortbildungen und Informationsveranstaltungen sind jeder Bürgerin und jedem Bürger zugänglich zu machen und sollten insbesondere Hausbesitzer:innen gezielt angeboten werden. Dezentrale öffentliche Komposter sollten in allen Quartieren, die dafür Platz haben, bereit gestellt werden.
Mobilitätswende
Wir fordern eine Mobilitätswende, für mehr emmissionsfreie Mobilität, mehr Platz für Radfahrer:innen und Fußgänger:innen, sowie weniger Autoreifenabrieb.
Bauwirtschaft
Die Bauwirtschaft ist mit die größte Müllversacherin. Nicht nur fällt hier viel Abfall an, sie ist auch zunehmend schlecht verwertbar. Der Impact in dem Bereich ist riesig.
Bürgerzentrum 2.0
Wir brauchen mehr konsumfreie Räume, Umsonstläden und Repaircafés in jedem Veedel, um Wissen zu teilen und Dinge zu reparieren.
Umgang mit Wertstoffen (Müll)
Kreislaufwirtschaft
Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft, senkt langfristig Kosten, schafft Arbeitsplätze und macht unabhängig von Rohstoffimporten. Sie fördert gleichzeitig die Wirtschaft und die Umwelt. Um dies zu erreichen müssen die Hersteller in die Pflicht genommen werden, um bereits beim Design ihrer Produkte auf Recyclingfähigkeit und Reparaturfähigkeit zu achten.
Sperrmüll
Viele Wertstoffe und brauchbare Gegenstände landen mit dem Sperrmüll im Abfall. Klares Ziel muss es sein, den Anteil dessen signifikant zu reduzieren um die Nutzungsdauer von Gebrauchsgegenständen zu verlängern und die Neuproduktion zu drosseln.
Um dies zu erreichen sind verschiedene Ansätze denkbar:
– Die Mitnahme von Sperrmüll legalisieren, so dass es kein Diebstahl mehr ist.
– Die private Terminierung abschaffen und wieder öffentlich bekannte stadtteilbezogene Termine herausgeben, so dass Menschen gezielt Sperrmüll aufsuchen können.
– Eine städtische Verschenkplattform einrichten, auf der brauchbare Gegenstände im Vorhinein abgegeben werden können und diese bewerben. Beispiel: Verschenkmarkt Stuttgart
– Umsonstläden in jedem Stadtteil einrichten.
Umsonstläden
Umsonstläden, in denen Gegenstände kostenfrei abgegeben und abgeholt werden können, müssen gefördert und in jedem Stadtteil vorhanden sein. Eine Förderung solcher Einrichtungen ist sehr wichtig, da sie sowohl einen Ort, als auch regelmäßige Pflege und Aufsicht benötigen, aber kein Geld erwirtschaften. Dadurch können jegliche Gegenstände, die nicht mehr gebraucht werden, aber noch funktionstüchtig sind, einfach abgegeben und vor dem Müll gerettet werden.
Karton Sammlungen
Da der Onlinehandel nicht zu bremsen ist, ist es sinnvoll darüber nachzudenken ihn müllreduzierter gestalten zu können. Sammelstellen für gebrauchte Kartons sollten in jedem Stadtteil zu finden sein. Hier könnten Kartons zum Beispiel aus dem Verstandhandel abgegeben und von Versandhändlern zu einem erneuten Versand eingesammelt werden.
Sammelstellen für Wertstoffe
Wertstoffe müssen getrennt gesammelt werden, damit sie weiterhin genutzt werden können. Deshalb sollten solche Sammelstellen gezielt gefördert und unterstützt werden. Getrennte Sammlungen machen zum Beispiel für Styropor, Zigarettenstummel und Kork Sinn. Auch könnte darüber nachgedacht werden, die Ausgeber;innen solcher Materialien zur Rücknahme zu verpflichten, wie das bei Batterien der Fall ist.
Bauteilnetz
Das Bauteilnetz sollte auch in Köln wieder eine Börse haben. In Bauteilbörsen können gebrauchte Bauteile erstanden werden und somit die Neuproduktion und der Bauschutt reduziert werden. Außerdem sollten am Bau Beteiligte dazu verpflichtet oder gefördert werden, bei Umbau- und Abrissarbeiten, noch brauchbare Bauteile dort abzugeben, anstatt sie zu entsorgen.
Hundekotsammlungen
Spezielle Mülltonnen für Hundekot, zur getrennten Sammlung und Kompostierung machen aus Restmüll einen Wertstoff. Die entsprechenden Kottüten müssen kompostierbar sein.
Vorbild Vancouver
Werbe- und Wahlplakate
Dürfen Werbe- und Wahlplakate nur noch aus Kunststoff bestehen, wenn diese wiederverwendet werden, kann der Anteil an nichterneuerbaren Ressourcen reduziert werden. Sind die Wahlplakate außerdem in ihrer Größe und Anzahl beschränkt, können wiederum jede Menge Ressourcen eingespart werden und Bürger:innen ihre Wahl leichter nach Inhalten und nicht nach Größe und Menge der Wahlplakate treffen.
Zero Waste Mülltonne
Deutlich kleinere Mülltonnen oder seltenere Abholzyklen, angepasst an Haushalte die kaum Müll produzieren, sollten eingeführt werden. Diese finanzielle Entlastung bevorteilt Menschen, die weniger Müll produzieren und spornt Haushalte zur Mülleinsparung an.
Die Einführung einer kleineren Mülltonne kann außerdem das Bewusstsein dafür schärfen, dass es durchaus möglich ist, weniger Müll zu produzieren.
Kompost
Die getrennte Sammlung von Kompost ist eine wichtige Grundlage einer Zero Waste Stadt. Nicht nur kann dadurch der Restmüll deutlich reduziert werden und dieser einfacher verbrannt werden. Kompost ist ein grandioser Wertstoff der hochwertigen Pflanzendünger generiert oder zur Energiegewinnung beitragen kann. Der Kompost ist der Stoff, bei dem die Kreislaufwirtschaft zu 100 % bereits jetzt funktioniert. Er ist zu wertvoll, um ihn zu verbrennen.
Um eine höhere Quote an Kompost zu erreichen sind verschiedene Strategien denkbar:
– Jeder Haushalt ist standardmäßig zur Aufstellung einer braunen Tonne verpflichtet. Sollte ein besonderer Härtefall vorliegen und z.B. zu wenig Platz vorhanden sein, können Ausnahmen erteilt werden. Diese müssen aber gesondert beantragt werden.
– Kleine dezentrale Kompostanlagen können auch im öffentlichen Raum, z.B. in den Grünanlagen aufgestellt werden, so dass jeder Mensch seinen Kompost im Viertel kompostieren kann. Für solche Anlagen gibt es unter den europäischen Zero Waste Städten bereits viele erfolgreiche Vorbilder, vor allem in Italien.
– Außerdem ist viel Bildungsarbeit notwendig, um die Bereitschaft zur getrennten Kompostsammlung zu erhöhen und Fehlwürfe zu reduzieren.
Mikroplastik durch Autoverkehr
Der motorisierte Individualverkehr muss drastisch reduziert werden, um dessen bis dato immensen Anteil am Mikroplastik in der Umwelt zu senken. Dafür ist die Fahrradinfrastruktur zügig deutlich zu verbessern und das ÖPNV Netz auszuweiten. Der Fahrradverkehr muss gezielt privilegiert werden gegenüber dem Autoverkehr. Um den eigenen PKW möglichst unattraktiv zu machen, müssen die Parkgebühren und das Falschparken deutlich teurer werden und überhaupt konsequent geahndet werden. Es braucht mehr Kontrollen und der ÖPNV muss viel günstiger werden.
Baugewerbe
Die Stadt sollte Bauvorhaben fördern, die trennbare und recyclebare Materialien verbauen.
Mülltonnen aus Recyclat
Wenn neu angeschaffte Mülltonnen bereits aus Recyclingkunststoff hergestellt werden, kann der Anteil aus neuem Erdöl gesenkt werden.
Öffentliche Komposthaufen in jedem Veedel
Durch direkte Kompostierung im Veedel kann der Transportaufwand für den Kompost deutlich reduziert werden. Außerdem bekommen Bürger einen Bezug zum Kreislaufsystem zurück, weil sie ihn direkt vor der Nase haben und im Idealfall auch in dessen Pflege mit involviert sind.
Ein weiterer Pluspunkt ist der einfache Bezug von wertvoller unverpackter Komposterde. Ein Auto ist dafür nicht mehr nötig. Die Erde kann einfach mit einem Lastenrad (Leihrad) transportiert werden.
Müllverbrennungsanlage
Mit einer großen Müllverbrennungsanlage kann es zum Konflikt kommen, wenn diese aufgrund von sinkendem Müllaufkommen nicht mehr ausgelastet ist. Das sollte aber auf keinen Fall ein Grund sein, um das Müllaufkommen aufrecht zu erhalten. Andere Lösungen für das Dilemma müssen offen und zielorientiert diskutiert werden.
Recycling
Die gezielte Förderung von recyclingfähigen Verpackungen und Gebrauchsgegenständen verkleinert den Restmüll und verbessert Rezyklat und andere recyclte Wertstoffe.
Lebensmittel
Supermarkt
Supermärkte und andere Lebensmittelgeschäfte müssen dazu verpflichtet werden ihren Müll zu trennen und noch essbare Lebensmittel an Tafeln oder Foodsharing e.V. zu spenden. Dadurch hinterlassen Supermärkte deutlich weniger Müll, der nicht recyclebar ist und Lebensmittel werden nicht verschwendet. Kontrollen sind wichtig, um diese Ziele zu erreichen.
Foodsharing
Foodsharing kooperiert mit Supermärkten und holt dort noch essbare Ware ab, die aber nicht mehr verkauft und sonst im Müll landen würde. Die „geretteten“ Lebensmittel werden in öffentliche Verteilstellen gebracht, den ‚Fairteilern‘, aus denen sich jede:r Bürger:in frei bedienen kann. Um Lebensmittelverschwendung deutlich zu reduzieren sollte der Verein in seiner Arbeit unterstützt und gefördert werden. Deutlich mehr ‚Fairteiler‘ müssen in den verschiedenen Stadtvierteln für alle zugänglich aufgestellt werden. Durch eine Verpflichtung von Supermärkten zur Mülltrennung würden deutlich mehr von ihnen auch freiwillig mit Foodsharing kooperieren. Auch ein Verbot essbare Lebensmittel wegzuschmeißen, ist zu prüfen (Vorbild: Frankreich).
Essbare Stadt
Die ‚Essbare Stadt‘ muss ausgerufen und gefördert werden. Durch die gezielte Setzung von Nutzpflanzen und -bäumen innerhalb der Stadt, kann nicht nur der Versorgungsaufwand der Bewohner reduziert werden. Ein zunehmender Anteil an Selbstversorgung erhöht auch die Wertschätzung und den Bezug zur Natur und den Grünflächen.
Die Vision
Trinkbrunnen
Das Netz der Trinkbrunnen muss deutlich ausgeweitet werden. Jedem Bürger und jeder Bürgerin soll eine schnelle und einfache Versorgung mit Trinkwasser ermöglicht werden, ohne den Kauf von abgefülltem Wasser.
Sowohl auf der Straße, als auch in allen öffentlichen Gebäuden und in Schulen müssen Trinkbrunnen aufgestellt werden.
Auch wenn zur Zeit noch Bedenken bestehen, dass diese Brunnen missbraucht werden, so werden sich diese Bedenken in Luft auflösen, sobald diese Brunnen zur Normalität geworden sind. In den USA und in Kanada finden sich solche Brunnen in jeder Schule und werden rege benutzt. In Italien haben Trinkbrunnen in den Städten eine lange Tradition.
Coffee To Go
Bäckereien, Cafés, Kioske und alle Lokale, die Coffee To Go ausschenken, benötigen eine einheitliche und eindeutige Erlaubnis, diesen auch in mitgebrachte Becher ausschenken zu dürfen. Gesundheitsämter sollen bei Kontrollen gezielt auf die Erlaubnis und die entsprechenden Hygienemaßnahmen hinweisen, um das Angebot auszuweiten.
Containern legalisieren
Es darf nicht verboten sein, Müll mitzunehmen. Jede:r der/die etwas mit dem Müll anderer Menschen (und Supermärkte) anfangen kann, sollte dies auch tun dürfen. Idealerweise sollten Wertstoffe jedoch frühzeitig vor dem Mülleimer bewahrt werden, so dass sie gar nicht erst in die Mülltonne gegeben werden.
Bildungs- und öffentliche Einrichtungen
Handtücher in KiTas
Das Nutzen personalisierter Handtücher muss ganz offiziell in allen KiTas erlaubt sein. So werden Einmal-Papiertücher eingespart und das Müllaufkommen der KiTas stark gesenkt.
Trockenseifenspender
Alle öffentlichen Gebäude sollten mit Trockenseifenspendern ausgestattet werden. Flüssige Seife benötigt deutlich mehr Verpackung, mehr Konservierungsmittel und hat einen höheren Transportaufwand als feste Seife. Damit die Seife trotzdem nicht angefasst werden muss, gibt es Trockenseifenspender. Dreht man an dem Rad, fallen Seifenraspel heraus, mit denen man sich die Hände waschen kann.
Um die Akzeptanz zu erhöhen ist eine zusätzliche Kampagne sinnvoll, die auf das Einsparpotential von Trockenseifenspendern hinweist.
Repaircafés
Repaircafés bieten eine großartige Möglichkeit kaputte Gegenstände zu reparieren, auch wenn man selbst nicht viel Verständnis dafür mitbringt. Damit sich solche Cafés überall etablieren können, müssen Räumlichkeiten dafür gefördert werden. Eine Kombination mit Umsonstläden wäre ideal.
Repaircafés
Konsumfreie Räume
Konsumfreie Räume müssen erhalten, geschaffen und gefördert werden. Dazu gehören Gemeinschaftsgärten, Bouleplätze, Bürgerzentren und Eltern-Kind-Treffpunkte, aber auch Bänke und autofreie Räume auf der Straße. Solche Räume haben großes Potential die Stadtteile zu beleben, den Austausch unter den Nachbar:innen zu ermöglichen und alternative Beschäftigungsmöglichkeiten zum Konsum zu bieten. Im Gegensatz zu Geschäften, Cafés und Restaurants wird hier weder Müll produziert noch Unnötiges gekauft. Außerdem erlauben konsumfreie Räume auch Geringverdiener:innen am öffentlichen Leben teilzunehmen.
Werkzeugbibliotheken
Genau wie Bücher, sollte jeder Stadtteil auch eine Werkzeugbibliothek erhalten, die es den Bürger:innen ermöglicht Bohrmaschinen und ähnliches zu nutzen, ohne sich solche Geräte selbst anschaffen zu müssen. Die Nutzungsintensität der Geräte wird somit erhöht und weniger Geräte von schlechter Qualität landen früher oder später im Müll.
Schulfach
Da nicht davon ausgegangen werden kann, dass die notwendigen Grundlagen für einen ressourceneffizienten Lebensstil zu Hause gelernt werden, sollten diese in der Schule Thema sein. Einzelne Projektwochen sind ein guter Anfang, aber bei weitem nicht ausreichend. Inhalte wie Müllvermeidung, Mülltrennung, Herkunft und Förderbedingungen von Rohstoffen, Rohstoffkreisläufe, globale Folgen unseres Konsumverhaltens, Alternativen zum Konsum, Kreislaufwirtschaft, alternative Lebensstile, andere mögliche Wirtschaftssysteme usw. sollten im Idealfall in einem eigenen Schulfach vermittelt werden.
Aufkleber zur Aufklärung
Öffentliche Mülleimer sollten mit aufklärenden Botschaften beklebt werden, die zum Beispiel auf die immensen Kosten hinweisen die anfallen, diese zu leeren und was man sinnvolleres damit finanzieren kann.
Veranstaltungen
Köln Marathon
Der Köln Marathon produziert jedes Jahr unglaubliche Mengen an Müll. Ein Faktor sind die Einwegbecher, aus denen die Läufer:innen trinken. Diese sollten durch Mehrwegbecher ersetzt werden. Um das Einsammeln der Becher nach dem Lauf zu ermöglichen ist die Kombination mit einem autofreien Sonntag die ideale Lösung, das schafft Zeit zum Aufräumen und bessere Luft für die Läufer:innen.
Außerdem sollte der Marathon stärker finanziell gefördert werden oder alternative Finanzierungsmöglichkeiten durchdacht werden, um auf die Wegwerf-Werbeaccessoires der Sponsor:innen verzichten zu können.
Silvesterfeuerwerk
Das Silvesterfeuerwerk hat mittlerweile maßlose Züge angenommen. Es verursacht damit jede Menge Müll an Orten wo keine Stadtreinigung hinkommt und sehr hohe Feinstaubwerte. Um das Ausmaß zu verringern, könnten Feuerwerke z.B. höher besteuert werden. Am Rheinufer sollte Feuerwerk komplett verboten werden, da hier ein hoher Anteil des entstehenden Mülls mit dem Rhein ins Meer geschwemmt wird. Auch in Parks ist ein Verbot sinnvoll wegen des zurückgelassenen Mülls und dem Schutz der dort lebenden Tiere.
Überregionale Maßnahmen
Mikroplastik in Kosmetik und Reinigungsmitteln
Mikroplastik als Bestandteil von Kosmetik und Reinigungsmitteln muss zeitnah verboten werden, um die Belastung unserer Gewässer mit Mikroplastik zu reduzieren.
Ware vernichten verboten
Das Vernichten von (Restanten und Retour-) Ware muss verboten und streng kontrolliert werden, um der immensen Verschwendung von Ressourcen entgegenzuwirken.
Geplante Obsoleszenz
Das gezielte Einbauen von Schwachstellen in Geräte und Gegenstände, um ihren verfrühten Verschleiß herbeizuführen, muss mit allen Mitteln unterbunden werden. Ermöglicht würde das durch eine Ausweitung der Garantiepflicht auf längere Zeiträume und auf mehr Produkte.
Mehr Informationen
Postalische Werbung
Damit ungewollte Werbepost wirksamer vermieden wird, sollte es auch gesetzlich verankert sein, dass „keine Werbung“ Aufkleber zu beachten sind.
Noch besser wäre es, die Grundeinstellung auf „Keine Werbung“ zu stellen und jeder der welche erhalten möchte macht dies mit einem Aufkleber kenntlich.
Verpackungssteuer
Die Verpackungssteuer muss überarbeitet werden. Z.B. sollten Inverkehrbringer von Verpackungsmaterial, die gebrauchtes Material nutzen, bevorzugt werden (z.B. Onlinehandel).
Batterien abschaffen
Batterien sollten, wie die Glühbirne, komplett abgeschafft werden und vollständig durch wiederaufladbare Akkus ersetzt werden.
Reparaturfähigkeit
Neu auf den Markt gebrachte Produkte sollten reparaturfähig und Akkus austauschbar sein. Schutzhüllen sollten nicht verklebt werden dürfen, sondern abnehmbar gestaltet werden, um auf dem deutschen Markt verkauft werden zu können. Außerdem ist dafür Sorge zu tragen, dass diese Vorgaben auch eingehalten werden.
Bündnisse und Initiativen



Zusammen mit vielen anderen Kölner Initiativen sind wir im Bündnis Kommunale Nachhaltigkeit Köln und fordern gemeinsam die von der Politik versprochene Ausrichtung der Kölner Reformprozesse auf Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit ein.



Die Volksinitiative AUFBRUCH FAHRRAD aus 215 Vereinen und Initiativen will die Mobilitätswende für das Land NRW.
Der Anteil des Radverkehrs soll bis 2025 von 8% auf 25% ansteigen. Am 18. Dezember 2019 hat der Landtag der Initiative zugestimmt, nun müssen Massnahmen umgesetzt werden!



Unterstützt mit eurer Unterschrift dieses Positionspapier, das wir mit 23 weiteren Kölner Initiativen erarbeitet haben, um die Krise als Katalysator für einen Wandel der gesellschaftlichen Grundlagen hin zu ökologischer, ökonomischer, sozialer und kultureller Nachhaltigkeit zu nutzen.
Lasst uns drüber sprechen
Schreibt uns oder sprecht uns auf einer unserer Veranstaltungen an und lasst uns gemeinsam über unsere Vision ‘Zero Waste Köln’ sprechen. Wir haben weitere Ideen und konkrete bewährte Umsetzungsvorschläge und freuen uns, zusammen mit Euch daran zu arbeiten.