Schritte zur Zero Waste Gastronomie

Restaurant, Kantine, Café, Imbiss, Club oder Bar – Einsparpotenzial nutzen!

Mehrwegkaffeebecher

320.000 Einweg-Kaffeebecher werden in jeder Stunde in Deutschland geleert. Das ist eine ziemlich große Menge Müll. Vor allem auch deshabl, weil sie nicht recycelbar sind. Zum einen weil sie mit Kunststoff beschichtet sind, zum anderen weil sie in der Regel in den Mülleimern an der Straße entsorgt werden. Diese Mülleimer werden als Restmüll gehandhabt, also nicht mehr getrennt. Der Inhalt wird verbrannt.

Und das ist schon die bessere aller möglichen Möglichkeiten. Denn viele Becher schaffen es gar nicht erst in den Mülleimer und landen in der Natur, in Parks oder auch mal im Rhein.

Und das alles nach einer Nutzungsdauer von nicht mehr als 10 Minuten.

Dabei gibt es so viele tolle Alternativen:

Animiere deine Kund:innen ihren eigenen Becher mitzubringen, in dem du klar signalisierst, dass das bei dir möglich ist. Zum Beispiel mit dem Aufkleber von Coffee-to-go-again und oder Rabatt für solche Kaffeegetränke.

Deutlich mehr bewegen kannst du, wenn du dich klar gegen Einwegbecher entscheidest und Mehrwegsystem wie Re-Cup einführst.

Auch eine Mischlösung ist denkbar für einen sanften Übergang. Immer mehr Cafés bieten auch die Möglichkeit an, den Kaffee in deinem sauberen gebrauchten Schraubglas mitzunehmen. Diese Gläser fallen sowieso Massenweise in unserer Gesellschaft an und können so, bevor sie im Glaskontainer landen, noch einmal sinnvoll zwischen genutzt werden.

Leitungswasser

In Frankreich ist es längst üblich dem Gast kostenfrei Leitungswasser auszuschenken. Ob pur angeboten oder aufbereitet und mit Kohlensäure versetzt verkauft, es werden Unmengen von Energie und Müll eingespart. 

Wir empfehlen auch für Laufkundschaft das Abfüllen von Leitungswasser in mitgebrachte Flaschen anzubieten. Ladenbetreiber:innen können sich bei Refill-Deutschland registrieren, werden dann in der Landkarte für Suchende zu finden sein und zum Anbringen am Laden ist ein „blauer Tropfen“ als Zeichen zu beziehen. 

Schulung von Mitarbeiter:innen

Um Mitarbeiter:innen motiviert ins Boot zu holen oder sie für Änderungen zu begeistern, ist eine Schulung empfehlenswert.

Milch, Zucker und Kekse anbieten

(Vorzugsweise Pflanzen-) Milch aus Pflandflaschen zu verwenden, Zucker aus dem Spender bereitzustellen und Kekse unverpackt einzukaufen und anzubieten oder Schnittreste von Kuchen o.ä. zu nutzen, spart nicht nur Müll.

Mehrweg Essensverpackungen

To-Go Verpackungen für Essen produzieren nicht nur viel Müll, sondern sind oft nicht recyclebar. So sind Pizzakartons meist auch mit Kunststoff beschichtet. Aber selbst wenn das nicht der Fall wäre, ist ein mit Fett durchtränkter Karton nicht geeignet für einen Recyclingprozess.

Auch hier gibt es Alternativen:

Animiere deine Kund:innen ihren eigenen Gefäße für ihr Essen mitzubringen, z.B. durch Werbung und oder Rabatt .

Deutlich mehr bewegen kannst du, wenn du ein Mehrwegsystem wie Vytel einführst.

Trockenseifenspender

Flüssige Seife benötigt deutlich mehr Verpackung, mehr Konservierungsmittel und hat einen höheren Transportaufwand als feste Seife. Damit die Seife trotzdem nicht angefasst werden muss, gibt es Trockenseifenspender. Dreht man an dem Rad, fallen Seifenraspel heraus, mit denen man sich die Hände waschen kann. Diese Seifenspender können in allen Waschräumen leicht installiert werden.

Stoffhandtuchspender

Stoffhandtuchspender in den Waschräumen ermöglichen es auf Einweg-Papierhandtücher zu verzichten. Die Stoffrolle im Inneren wird nach dem Durchlauf von einer Fachfirma gewechselt.
Für kleinere Betriebe bietet es sich an, Handtücher als Einmalhandtücher bereitzulegen, die selbst gewaschen werden. Für diese Handtücher eignen sich auch hervorragend Upyclingprodukte (genähte Tücher aus den guten Stücken von saugfähigen Alttextilien).
Für sanitäre Anlagen die nur wenige Manschen nutzen, reicht die Bereitstellung und ein entsprechender Rhythmus zum Wechsel von üblichen Handtüchern.

Servietten und Strohalme vermeiden

Servietten sollten waschbar und damit wiederverwendbar sein. Hier eignen sich auch Upcyclingprodukte (genäht aus guten Stücken von Alttextilien). Servietten werden nicht immer gebraucht, deswegen ist es eine Überlegung wert, sie nicht zu jeder Bestellung automatisch rauszugeben, sondern sie am Tisch im Sammelbehälter oder auch nur an der Theke für den Bedarf zur Verfügung zu stellen.

Strohhalme dienen oft nur der Dekoration. Wenn sie tatsächlich erforderlich sind, können Einwegstrohhalme durch Mehrwegstrohhalme z.B. aus Glas oder Metall ersetzt werden (ausgenommen sind hier Menschen mit einer Behinderung die flexible Strohhalme brauchen).

Lasst uns drüber sprechen

Schreibt uns oder sprecht uns auf einer unserer Veranstaltungen an und lasst uns gemeinsam über unsere Vision ‚Zero Waste Köln‘ sprechen. Wir haben weitere Ideen und konkrete bewährte Umsetzungsvorschläge und freuen uns, zusammen mit Euch daran zu arbeiten.

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